Bei Darmkrebs im metastasierten Stadium: Therapie mit Pausen machbar

Nachricht vom 06.12.2024

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In bestimmten Fällen kommt eine Therapiestrategie mit Pausen in Frage, wodurch sich die Verträglichkeit verbessert und die Wirksamkeit offenbar nicht eingeschränkt ist.

Bei inoperablem metastasiertem Darmkrebs, der keine Veränderungen (Mutationen) in RAS oder BRAF aufweist, wird eine Chemotherapie in Kombination mit einem bestimmten EGFR-Antikörper empfohlen. Diese Therapie muss nach der Einleitungsphase offenbar nicht zwangsläufig kontinuierlich durchgeführt werden, sondern ist auch dann wirksam, wenn immer wieder Therapiepausen eingelegt werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studiengruppe in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology anhand der Daten einer Phase II-Studie.

Für diese Studie wurden Frauen und Männer gewonnen, bei denen metastasierter Darmkrebs im nicht-operablen Stadium diagnostiziert worden war. Ihr Tumor war vom sogenannten RAS/BRAF-Wildtyp, wies also keine Veränderungen in RAS oder BRAF auf, sodass eine zielgerichtete Therapie mit einem EGFR-Antikörper in Frage kam. Die Patientinnen und Patienten erhielten diese Therapie in Kombination mit Chemotherapie entweder kontinuierlich oder intermittierend mit wiederholten Pausen – in beiden Fällen so lange, bis die Krankheit weiter voranschritt, der Tod eintrat oder die Behandlung zu viele oder zu starke Nebenwirkungen verursachte.

Dank der wiederholten Therapiepausen konnte die Toxizität der Behandlung erheblich reduziert werden. Gleichzeitig litt die Wirksamkeit der Therapie darunter nicht. Die Überlebenszeiten waren in beiden Therapiegruppen vergleichbar, in der Gruppe mit Therapiepausen konnte das Überleben, bis der Tumor weiter voranschritt, im Vergleich zur kontinuierlichen Therapie sogar verlängert werden.

Damit habe sich die intermittierende Behandlung mit Chemotherapie und dem EGFR-Antikörper, bei der regelmäßig Therapiepausen eingelegt werden, für Personen mit inoperablem metastasiertem Darmkrebs vom RAS/BRAF-Wildtyp als gut durchführbar und verträglicher erwiesen, so die Einschätzung im Studienbericht. Den Betroffenen verschaffe diese Therapiestrategie Pausen zum Durchatmen zwischen den Behandlungszeiten.

 

Quelle:

Avallone A et al. Intermittent or Continuous Panitumumab Plus Fluorouracil, Leucovorin, and Irinotecan for First-Line Treatment of RAS and BRAF Wild-Type Metastatic Colorectal Cancer: TheIMPROVE Trial. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 22. November 2024, DOI https://doi.org/10.1200/JCO.24.00979

 

(KvK)

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