Bei Darmkrebs-bedingten Lebermetastasen Zweitlinientherapie mit zielgerichteter Therapie und Chemotherapie
Nachricht vom 31.10.2024
In vielen Fällen wird dadurch eine Operation der Lebermetastasen ermöglicht.
Wenn bei Darmkrebs-bedingten Lebermetastasen eine erste platinbasierte Chemotherapie versagt, kann es sich offenbar lohnen, in der Zweitlinientherapie einen VEGF-Hemmer mit einem bestimmten Chemotherapieregime zu kombinieren. Dadurch wird, wie sich einem Studienbericht in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer entnehmen lässt, in vielen Fällen die Operation der Lebermetastasen ermöglicht.
Die Beobachtungsstudie wurde landesweit in mehreren französischen Behandlungszentren durchgeführt. Sie schloss insgesamt 137 Personen ein, die bei einer Erkrankung an Darmkrebs ausschließlich Lebermetastasen oder Lebermetastasen und bis zu fünf kleinere Lungenmetastasen aufwiesen. Eine Erstlinientherapie mit einem platinbasierten Chemotherapieregime war bereits eingesetzt worden, jedoch hatte sich die Tumorerkrankung trotzdem weiter entwickelt. Bei dem nun eingesetzten Wirkstoff handelte es sich um ein rekombinantes Fusionsprotein, das den Gefäßwachstumsfaktor VEGF ("Vascular Endothelial Growth Factor") hemmt. Kombiniert wurde dieser Wirkstoff mit einer bestimmten, bereits bewährten Chemotherapiekombination.
Die neue Zweitlinientherapie lohnte sich offenbar: Bei einem Fünftel der Personen mit alleinigen Lebermetastasen konnten die Metastasen anschließend vollständig oder fast vollständig durch eine Operation entfernt werden. Die operierten Personen erreichten ein signifikant längeres Gesamtüberleben und auch ein signifikant längeres Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, als die nicht-operierten Personen.
Komplikationen infolge des chirurgischen Eingriffs traten zwar im erwarteten Rahmen auf, jedoch gab es keinen Todesfall infolge der Operation. Die Ergebnisse dieser Studie deuteten an, dass nach Versagen einer platinbasierten Erstchemotherapie eine Kombinationsbehandlung aus VEGF-Hemmer und Chemotherapie ein gutes Ansprechen erzeugen und eine Operation der Lebermetastasen ermöglichen könne, so die Zusammenfassung im Studienbericht. Dadurch könne das Gesamtüberleben im Vergleich zu den nicht-operierten Personen mehr als verdreifacht werden.
Quelle:
Tougerona D et al. Resection of colorectal liver metastases with second-line aflibercept plus FOLFIRI: Results from the RESECTION prospective French cohort. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 22. Oktober 2024, DOI: 10.1016/j.ejca.2024.115082
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