Bei brustkrebsbedingten Hirnmetastasen mit einem bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat behandeln
Nachricht vom 11.1.2025
Die Hirnmetastasen sprechen offenbar gut auf die Therapie an, wenn es sich um HER2-positiven Brustkrebs handelt.
Wenn sich HER2-positiver Brustkrebs in das Gehirn ausbreitet und dort Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, bildet, steigt die Krankheitslast für die Betroffenen erheblich, und auch das Sterberisiko nimmt zu. Ein bestimmtes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat mit einem gegen HER2 gerichteten Antikörper und einem Zellgift, einem sogenannten Topoisomerase I-Hemmer, zeigt eine gute Wirksamkeit gegen Hirnmetastasen. Dies geht aus den Ergebnissen einer zusammenfassenden Analyse mehrerer Studien hervor, die in der Fachzeitschrift ESMO Open veröffentlicht wurden.
Ausgewertet wurden die Daten von Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs, bei denen Hirnmetastasen diagnostiziert worden waren. Die Hälfte von ihnen war 49 Jahre oder älter. Bei zwei Drittel der Erkrankten waren die Hirnmetastasen nach einer vorangegangenen lokalen Therapie (Strahlentherapie oder Operation) weiter vorangeschritten. Die meisten Frauen hatten zudem bereits mehrere systemische, also im ganzen Körper wirkende Therapien hinter sich, alle waren mit einem Anti-HER2-Antikörper behandelt worden.
Auf das bestimmte Antikörper-Wirkstoff-Konjugat sprachen die Hirnmetastasen bei zwei Drittel der Behandelten an. Die Hälfte der Patientinnen lebte ein Jahr und länger, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt. Auch konnte die Lebensqualität stabil gehalten werden, neue unerwartete Nebenwirkungen traten nicht auf. Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zeigte somit eine gute Wirksamkeit im Hirn, so die Interpretation im Studienbericht.
Stark vorbehandelte Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs können bei Vorliegen von Hirnmetastasen mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat behandelt werden und davon profitieren, so die Zusammenfassung der Studiengruppe. Den Berechnungen zufolge brachte der Einsatz des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats eine klinische Vorteilsrate von 81,1%. Er wirkt gegen Metastasen sowohl im Gehirn als auch außerhalb in anderen Organen.
Quelle:
Bartsch R et al. Results of a patient-level pooled analysis of three studies of trastuzumab deruxtecan in HER2-positive breast cancer with active brain metastasis. ESMO Open, Onlinevorabveröffentlichung am 3. Januar 2025, DOI: 10.1016/j.esmoop.2024.104092
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