Antikörper-Wirkstoff-Konjugat bei wiederkehrendem multiplem Myelom

Nachricht vom 29.08.2024

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Offenbar wirkungsvoller, aber auch toxischer als eine Standarddreifachtherapie.

Wenn ein multiples Myelom nach einer ersten Behandlung wiederkehrt oder gar nicht erst darauf anspricht, kann eine Zweitlinientherapie mit einem bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat in Kombination mit einem Proteasomhemmer und einem Kortikosteroid die Überlebensaussichten verbessern. In der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine erschienen die Ergebnisse einer Phase 3-Studie, die dies nahelegen.

494 Personen beteiligten sich an der Studie, sie waren an einem multiplen Myelom erkrankt und hatten nach einer oder mehreren vorherigen Therapien einen Rückfall erlitten. Nun erhielten sie eine Dreifachbehandlung mit einem Anti-CD38-Antikörper, einem Proteasomhemmer und einem Kortikosteroid oder eine Dreifachtherapie mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, dem Proteasomhemmer und dem Kortikosteroid. Das angewendete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat ist ein Chemoimmunkonjugat, das einen gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) gerichteten Antikörper enthält und sich darüber spezifisch an die Myelomzellen bindet. Anschließend setzt es ein Zellgift frei, das die Myelomzellen schädigt.

Durch die Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat verbesserte sich das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, signifikant. Auch das Gesamtüberleben verbesserte sich, ebenso hielt das Ansprechen auf die Therapie signifikant länger an. Bei einem Viertel der Behandelten sprach die Krankheit so gut an, dass keine minimale Restkrankheit mehr nachweisbar war. In der anderen Gruppe gelang dies nur bei zehn Prozent.

Fast alle Personen erlitten unter dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat starke Nebenwirkungen, darunter auch Sehstörungen, die bei Dosisanpassungen in den meisten Fällen verschwanden.

Die Dreifachtherapie mit einem bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, Proteasomhemmer und Kortikosteroid konnte in dieser Studie bei Personen mit wiedergekehrtem multiplem Myelom in der Zweitlinientherapie die Krankheit länger aufhalten, so das Fazit im Studienbericht.

 

Quelle:

Hungria V et al. Belantamab Mafodotin, Bortezomib, and Dexamethasone for Multiple Myeloma. New England Journal of Medicine 2024;391:393-407

 

(KvK)

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