Weitere Themen aus der Hämatologie: Immunthrombozytopenie
Die Immunthrombozytopenie (ITP), auch unter dem Namen Morbus Werlhof bekannt, ist eine hämatologische Autoimmunerkrankung. Kennzeichnend ist der Mangel an Thrombozyten im Blut. Die Thrombozyten spielen für die Blutgerinnung eine wichtige Rolle und sind maßgeblich an der Wundheilung beteiligt, da sie an die verletzten Blutgefäße anhaften und sie somit verschließen.
Zu den Symptomen der Immunthrombozytopenie zählen folglich kleinere, flohstichartige Blutungen, Nasenbluten und mitunter auch schwere Blutungen in den Organen. Biologisch beteiligte Vorgänge für den Mangel sind ein vermehrter Abbau der Thrombozyten in der Milz und auch eine verzögerte Entwicklung der blutbildenden Zellen. Unterschieden wird noch einmal in primäre und sekundäre ITP. Bei ersterer ist keine auslösende Ursache für die Symptomatik zu erkennen. Bei der sekundären ITP können auch das Multiple Myelom oder die Chronisch lymphatische Leukämie sowie Medikamente die Erkrankung ausgelöst haben.
Aktuelle Beiträge zum Thema Immunthrombozytopenie:
Experteninterview mit Prof. Axel Matzdorff für Patienten - ASH 2017
Professor Axel Matzdorff greift auf dem ASH-Kongress 2017 das Thema Immunthrombozytopenie (ITP) auf. Besonders hebt er die Bedeutung eines gut organisierten Selbsthilfenetzes hervor, welches in Amerika beispielhaft funktioniert. Der Austausch zwischen Ärzten und Patienten müsse auch in Deutschland gefördert und ausgebaut werden, damit auch Ärzte die Patientenreaktion auf die verordneten Therapien verzeichnen könnten – so sein Fazit.
Interview mit Prof. Axel Matzdorff – ASH-Kongress 2017
Auf dem ASH-Kongress 2017 wurde eine Studie zur ITP-Therapie mit Romiplostin bei Kindern vorgestellt. Anhand der Daten der langen Nachbeobachtungszeit lässt sich nun feststellen, dass ein Viertel der Kinder nach der Therapie keine Medikamente mehr benötigt. Erstmals sei eine gute Option vorhanden, den an ITP erkrankten Kindern ein normales Leben zu ermöglichen, so Professor Matzdorff.
Prof. Andreas Engert (Köln) im Interview – DKK 2018
Die Immuntherapie gewinnt in der Hämatoonkologie immer mehr an Bedeutung. Prof. Engert spricht über den Einsatz von Checkpoint Inhibitoren beim weit fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphom. Außerdem gibt er einen Einblick in aktuelle Studien, die Checkpoint Inhibitoren in früheren Therapielinien einsetzen.
Clonal hematopoiesis of indeterminate potential (CHIP): Was gibt es Neues?
Welche Studiendaten zum Myelodysplastischen Syndrom (MDS) und zur akuten myeloischen Leukämie (AML) vom ASH-Kongress 2017 für die Praxis in Deutschland relevant sind, erfahren Sie in unserer Expertenrunde. Themen der Diskussion sind u. a. CHIP, immunsuppressive Therapien, Einsatz von Eisenchelatoren zur Prophylaxe von Eisenüberladung sowie die Rolle der Molekulardiagnostik und epigenetischer Therapien bei AML.
Interview mit PD Dr. Barbara Eichhorst (Köln) - DGHO 2017
PD Dr. Eichhorst berichtet über interessante Resultate der sogenannten BAG-Studie, bei der die Wirksamkeit und Sicherheit eines sequenziellen Behandlungsschemas mit Bendamustin gefolgt von Venetoclax und Obinutuzumab mit anschließender Erhaltungstherapie untersucht wurde. Dabei wurde eine MRD-Negativität von 88% erreicht.