Experten geben anlässlich des 5th Heidelberg Myeloma Workshops Auskunft zu neuen Entwicklungen und neuen Therapiestrategien beim Multiplen Myelom. Themen sind u. a. neue Substanzen, die Diagnose verschiedener Entwicklungsstadien und die Black-Swan-Forschungsinitiative.
Prof. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, im Interview - 5th Heidelberg Myeloma Workshop
Als einer der Initiatoren des Workshops stellt Prof. Goldschmidt die vielen neuen Therapiemöglichkeiten des Multiplen Myeloms heraus, die in Heidelberg von international angesehenen Experten erörtert und einander kritisch gegenüberstellt wurden. Dazu gehören u.a. die neuen Therapien mit Lenalidomid und die Weiterentwicklung von Deacetylase-Hemmern.
Prof. Kenneth Anderson, Boston (USA), im Interview (engl.) – 5th Heidelberg Myeloma Workshop
Das Management des Multiplen Myeloms hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund der Entwicklung immunmodulatorischer Substanzen, Proteasom- und Checkpoint-Inhibitoren grundlegend verändert, wie Prof. Anderson im Interview berichtet. Auch genetische Veränderungen der Myelomzellen werden immer besser erfasst. Dank der neuen Ansätze kann die Überlebenszeit deutlich verlängert werden.
Dr. Ola Landgren, New York (USA), im Interview (engl.) – 5th Heidelberg Myeloma Workshop
Patienten, bei denen ein Smoldering Myeloma diagnostiziert wird, haben ein sehr heterogenes Erkrankungsprofil, so Dr. Landgren. Um prognostizieren zu können, ob und wann ein schwelendes Myelom in ein Multiples Myelom übergeht, sind verschiedene Indikatoren notwendig, die von der Forschung gerade erst identifiziert werden, wie Dr. Landgren im Interview betont.
Dr. Brian Durie, Los Angeles (USA), im Interview (engl.) – 5th Heidelberg Myeloma Workshop
Die Black-Swan-Forschungsinitiative ist eine globale Bewegung, die an der Entwicklung und Implementierung neuer Methoden arbeitet, um bereits in einem sehr frühen Krankheitsstadium das Multiple Myelom wirkungsvoll behandeln zu können, wie Dr. Durie im Interview hervorhebt. Eines der Ziele ist es, minimale Resterkrankungen (MRD) zu erkennen, bevor weitere genetische Veränderungen auftreten.
Bisphosphonattherapie effektiv - PD Dr. Dirk Hose, Heidelberg, im Interview
Eine häufige Komplikation des multiplen Myeloms sind Knochenschäden. Sie können zu Knochenbrüchen und Knochenschmerzen führen – möglicherweise sogar ein Rückzugsraum für Myelomzellen bilden. Wie Knochenstörungen bei Myelompatienten entstehen und wie sie mit Bisphosphonaten behandelt werden können, erläutert PD Dr. Dirk Hose, Heidelberg, im Interview.
Die klinische Forschung in der Onkologie/Hämatologie muss sich aktuell vielfältigen Aufgaben stellen. Neben der Nutzen-Risiko-Abwägung im Rahmen von Arzneimittelzulassungen stehen Fragen zur klinischen Relevanz von Ergebnissen und patientenrelevanten Endpunkten im Fokus der Debatte. M. Hartmann befasst sich in seinem Beitrag „Klinische Krebsforschung im Wandel“ mit diesen Aspekten und versucht Antworten zu geben.