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Patientenzentrierte Kommunikation bei der Versorgung von Brustkrebspatient*innen: „Die Patient*innen stehen im Fokus“

„In Deutschland ist die Versorgungssituation gut und über 90% der Patient*innen werden an zertifizierten Brustkrebszentren behandelt.“, so Prof. Marc Thill, Gynäkologe aus Frankfurt. Dem stimmt Dr. Manfred Welslau, Onkologe aus Aschaffenburg, zu. Beide weisen jedoch darauf hin, dass „bei der patientenzentrierten Kommunikation weiterhin Luft nach oben“ sei – Patient*innen müssen noch mehr in den Fokus gerückt werden.

Dynamische Veränderungen in der Therapielandschaft mit Verschiebungen nach vorne und Einzug von neuen Medikamenten führen dazu, dass Behandler*innen mehr Zeit in Fort- und Weiterbildung investieren müssen. Diese Zeit darf wiederum nicht im Bereich der Patientenkommunikation fehlen. Die Experten sind sich einig: Gerade komplexere Therapien, die ggf. nicht mehr in der Niederlassung stattfinden können, führen zu einem komplexeren Management und der Notwendigkeit der ausführlichen Kommunikation. „Die Prävalenz in der Onkologie nimmt zu und die Überlebenszeiten verlängern sich. Es entsteht eine chronische Betreuungssituation.“, erklärt Welslau. Damit wächst der Versorgungsbedarf und neue Strukturen sind nötig.

Im Dialog wird auch die Rolle des Nebenwirkungsmanagements und die Supportivtherapie diskutiert. Dabei ist die Delegation an qualifizierte, nicht-ärztliche Mitarbeiter*innen entscheidend. „Wir können mit der Kommunikation das Outcome der Therapie verbessern“, so Welslau. Bei der Erfassung von Patient-reported Outcomes (PRO) stellt er die Frage, ob die subjektive Einschätzung der Patient*innen über ihr eigenes Wohlbefinden oder die objektive Einschätzung der Behandler*innen wichtiger sei und stellt aktuelle Daten vor.

Die Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) zur Dokumentation konnte bereits einen signifikanten Überlebensvorteil zeigen. Die Experten diskutieren, was in Zukunft nötig ist, um diese auch in die alltägliche Praxis in Deutschland zu etablieren.

Im Dialog: Dr. Manfred Welslau, (Aschaffenburg) und Prof. Dr. Marc Thill (Frankfurt)

 

(akm)

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 03.06.2022

 
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