Pressearchiv 2008

 

Weltkrebstag am 4. Februar 2008

Deutsche Krebsgesellschaft fordert eine rauchfreie Umgebung für Kinder.

Berlin, 04.02.2008. In Deutschland leben rund 8,4 Millionen Kinder und Jugendliche in Haushalten mit mindestens einem Raucher. Das ist etwa die Hälfte aller Kinder in Deutschland. Im vergangenen Jahrzehnt hat Passivrauchen die Gesundheit von Kindern immer stärker gefährdet. Die Gifte des Tabakrauchs können zu Atemwegserkrankungen, vermehrten Asthmaanfällen, Augenreizungen, Mittelohrentzündungen und verminderter körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit führen. Beim Rauchen im Privathaushalt oder im Auto entwickeln sich besonders hohe Schadstoffbelastungen. Im Rahmen des Weltkrebstages machen weltweit Gesundheitsorganisationen darauf aufmerksam, dass nur eine komplett rauchfreie Umgebung Kinder und Erwachsene vor den gefährlichen Erkrankungen schützt, die durch das Passivrauchen entstehen können. „Wir müssen vor allem die Kinder schützen. Rauchen im Auto und geschlossenen Räumen ist für anwesende Kinder schlichtweg Körperverletzung“, erklärt Prof. Dr. Michael Bamberg, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft und appelliert an die Eltern.

Um die Bevölkerung auf die Folgen des Passivrauchens aufmerksam zu machen, hat das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) und die Union of International Cancer Control (UICC) eine bundesweite Kampagne gestartet, um für den Schutz von Kindern zu werben. Das Aktionsbündnis Nichtrauchen ist ein Zusammenschluss namhafter Organisationen des Gesundheitswesens in Deutschland. Es wurde mit dem Ziel gegründet, Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitsgefahr „Rauchen“ auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern und zu begleiten. Folgende Organisationen bilden das Steuerungsgremium des Aktionsbündnisses: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit, Bundesärztekammer, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe und Deutsche Lungenstiftung. www.abnr.de

Krebs betrifft alle Teile der Gesellschaft in allen Ländern. Etwa 43 Prozent aller Krebsfälle könnten durch eine in der Kindheit erworbene gesunde Lebensführung vermieden werden. Die ersten Schritte für eine Prävention sind Aufklärung und Aktivität und die müssen bei Kindern anfangen. Die Weltkrebskampagne zielt nicht nur auf Einzelpersonen ab, sondern bestärkt politische Entscheidungsträger darin, Krebs in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Weltweit sterben jedes Jahr mehr als sieben Millionen Menschen an Krebs, fast elf Millionen neue Fälle werden diagnostiziert.

Die Union of International Cancer Control (UICC) und ihre Mitgliederorganisationen begehen in jedem Jahr den Weltkrebstag. Die diesjährige Kampagne, die auf Eltern, Experten des Gesundheitswesens und politische Entscheidungsträger abzielt, hat ein übergreifendes Thema: die Förderung gesunder Gewohnheiten bei Kindern. Dies kann nachweislich zur Verhinderung von Krebs zu einem späteren Zeitpunkt im Leben beitragen. Die UICC ist eine globale Ressource für Aktivitäten mit mehr als 270 Mitgliederorganisationen in Afrika, in Nord-, Mittel- und Südamerika, im asiatisch-pazifischen Raum, in Europa und im Nahen Osten.