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Prostatakrebs - Therapie

Wenn die Diagnose Prostatakrebs feststeht und Ausmaß sowie Stadium der Erkrankung bestimmt worden sind, entscheidet der Arzt gemeinsam mit dem Patienten, welche Möglichkeiten der Behandlung genutzt werden. Folgende Behandlungsmethoden werden aktuell für die Behandlung des Prostatakarzinoms eingesetzt:

  • Abwarten
  • Operation
  • Strahlentherapie
  • Hormontherapie
  • Chemotherapie
  • Immuntherapie
  • Radionuklidtherapie

 

Welche Therapie durchgeführt wird, hängt davon ab, ob der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose noch auf die Prostata begrenzt ist oder bereits umgebendes Gewebe befallen und Tochtergeschwülste (Metastasen) in Lymphknoten und anderen Organsystemen gebildet hat.

Kurative oder palliative Behandlung

Tabletten, Quelle: © seen - fotolia.com
Quelle: © seen - fotolia.com

Tumoren, die auf die Prostata beschränkt sind (Frühstadium), werden kurativ, d. h. mit dem Ziel der Heilung behandelt. Dies geschieht in der Regel durch die operative Entfernung der Prostata oder durch eine Strahlentherapie.

Hat sich der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in benachbartes Gewebe ausgebreitet und/oder Metastasen in benachbarten Lymphknoten gebildet (fortgeschrittenes Stadium), sind Operation oder Bestrahlung als Einzeltherapie unzureichend. In diesem Fall werden deshalb zusätzlich Behandlungsformen eingesetzt, die nicht nur in der Prostata, sondern im ganzen Körper wirken (Hormontherapie). Diese sogenannte adjuvante, unterstützende Therapie erfolgt noch mit kurativer Intention, d. h. sie ist auf die Heilung der Erkrankung ausgerichtet.

Liegen jedoch bereits Fernmetastasen vor, kann eine Heilung nicht mehr erreicht werden, die Behandlung hat nun palliativen, d. h. lindernden Charakter. Ziel ist es, die Tumorausbreitung zum Stillstand zu bringen und die Lebensqualität des Patienten zu erhalten. Dies geschieht mittels Hormon- oder Chemotherapie, durch die gezielte Therapie von Knochenmetastasen sowie durch die Behandlung von Schmerzen.

Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten sprechen. Informieren Sie sich auch über die Auswirkungen der einzelnen Behandlungsarten auf Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden. Nicht alle beschriebenen Therapien kommen für jeden Patienten in Frage, aber für jeden Patienten gibt es eine oder mehrere alternative Behandlungsmöglichkeiten.

Therapie-Leitlinien

Wie für viele andere Krebsarten gibt es auch für Prostatakrebs verschiedene nationale und internationale Leitlinien, die auf Grundlage der neuesten Forschungsergebnisse entwickelt und regelmäßig aktualisiert werden. Sie helfen den Ärztinnen und Ärzten bei der Entscheidungsfindung in ganz spezifischen Situationen. Die wichtigsten Behandlungsempfehlungen für Prostatakrebs sind:

  • S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und verschiedener Fachgesellschaften
  • Guidelines der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU)
  • Clinical Practice Guidelines des amerikanischen National Comprehensive Cancer Network (NCCN)

 

Parallel zu diesen Fachpublikationen erscheinen jeweils auch Patientenleitlinien, die in allgemein verständlicher Sprache die aktuellen Empfehlungen wiedergeben.

Erfahren Sie hier mehr zur Behandlung im Frühstadium.


Erfahren Sie hier mehr zur Behandlung im fortgeschrittenen Stadium.

 

(joh)

 

Quellen:

[1] Prostatakrebs-Leitlinien der European Association of Urology, Stand 2021, http://uroweb.org/guideline/prostate-cancer/
[2] Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Langfassung, Stand: Mai 2021. Download unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Prostatatkarzinom/Version_6/LL_Prostatakarzinom_Langversion_6.0.pdf
[3] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006

 

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Fachliche Beratung

Prof. Dr. med. Jens Bedke
Stellvertretender Direktor - Klinik für Urologie Tübingen

 

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Fachliche Beratung

Prof. Dr. Christian Gratzke
Ärztlicher Direktor Klinik für Urologie Freiburg

 

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Fachliche Beratung

Prof. Dr. Kurt Miller
Klinik für Urologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin

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Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 23.08.2021

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