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Bauchspeicheldrüsenkrebs – Nachsorge und Rehabilitation

Nachdem die intensive medizinische Behandlung der Tumorerkrankung abgeschlossen ist, beginnt die Zeit, die als Nachsorge bezeichnet wird.

Die Tumornachsorge hat zur Aufgabe,

Nachsorgeuntersuchungen

Konnte durch die Behandlung der Tumor entfernt werden, so sind Nachsorgeuntersuchungen zu bestimmten Zeitpunkten wichtig. Aber auch wenn die Krebserkrankung nicht mehr durch eine Operation geheilt werden kann, sind Nachuntersuchungen notwendig, um den Verlauf der Krankheit, z.B. unter chemo- oder strahlentherapeutischer Behandlung, zu kontrollieren. Die Nachsorgeuntersuchungen finden in der Regel im Abstand von ein bis mehreren Monaten statt. Wie häufig der Arzt seinen Patienten letztlich sehen möchte, hängt von der individuellen Situation und dem Krankheitsverlauf ab.

Auch Art und Umfang der Nachsorgeuntersuchungen stimmt der Arzt auf die individuelle Situation ab. Er berücksichtigt dabei vor allem, wie weit der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits fortgeschritten war und welche Behandlung durchgeführt wurde.

Im Mittelpunkt der einzelnen Nachsorgeuntersuchungen stehen das Gespräch mit dem Patienten, Fragen nach dem bisherigen Verlauf der Erkrankung, nach dem Befinden, der Entwicklung des Körpergewichts oder eventueller Ernährungsprobleme sowie die regelmäßige körperliche Untersuchung. Weitere wichtige Nachsorgeuntersuchungen sind gegebenenfalls die Ultraschalluntersuchung und/oder die Computertomographie bzw. Magnetresonanztomographie. Außerdem erfolgt meist auch Bestimmung der Tumormarker. Anhand der Marker ist es manchmal möglich die Wirksamkeit der Chemo- und/oder Strahlentherapie einzuschätzen.

Die Einhaltung der Nachsorgetermine gibt dem Patienten auch die Möglichkeit, den Arzt über eventuell auftretende Beschwerden, wie beispielsweise Schmerzen oder Schwellungen, baldmöglichst zu informieren und ihm auf diese Weise Anhaltspunkte für weitere notwendige Untersuchungen zu geben.

Nachbetreuung

Bei der Nachsorge geht es jedoch nicht nur um medizinische Untersuchungen, sie beinhaltet auch die Nachbetreuung des Patienten. Die meisten Menschen sind nach einer Krebsbehandlung körperlich und seelisch stark belastet. Für Patienten mit Pankreastumoren kommen die Diagnose sowie große therapeutische Eingriffe und/oder die Gegenüberstellung mit einer nur noch relativ kurzen Überlebenszeit oft überraschend. Auch die Folgen der tumor- oder operationsbedingten Schädigung der Bauchspeicheldrüse für die Verdauung und den Zuckerstoffwechsel können den Patienten stark belasten.

Die Nachbetreuung soll helfen, die Krankheit zu verarbeiten und die vielfältigen Probleme, die im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung auftreten, zu bewältigen. Bereits in der Klinik hat der Patient die Möglichkeit, sich mit Fragen und Problemen an seinen behandelnden Arzt oder an spezielle Fachkräfte zu wenden. Neben der eigentlichen Therapie gehört es zu den Aufgaben eines behandelnden Arztes, den Patienten zu begleiten und gemeinsam mit ihm Probleme zu lösen. Die Einnahme von Pankreasenzymen und/oder Insulin sollte durch eine ausgewogene, speziell auf den Patienten abgestimmte Ernährungstherapie abgesichert sein. Ärzte und Diätassistenten können mit Ratschlägen und Empfehlungen für die zukünftige Ernährung behilflich sein.

In den meisten Krankenhäusern ist zudem ein Sozialdienst eingerichtet, der bei versorgungstechnischen und sozialen Fragen Unterstützung bietet und auch entsprechende Institutionen weitervermitteln kann. Auch die Möglichkeit einer psychologischen Beratung ist in vielen Krankenhäusern gegeben.

Für manche Patienten ist es darüber hinaus hilfreich, sich über einen gewissen Zeitraum auch Unterstützung bei einer Beratungsstelle zu holen. Psychosoziale Beratungsstellen gibt es in vielen Städten und Gemeinden. Sie bieten Krebspatienten und ihren Angehörigen Information und Rat zu Nachsorge-, Kur- und Rentenangelegenheiten. Auch der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe, kann eine große Hilfe sein, da diese Menschen die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und mit Rat und Tat helfen können.

Rehabilitation

Häufig wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine Anschlussheilbehandlung empfohlen, um den Erholungs- und Genesungsprozess zu beschleunigen. Dafür gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen der Patient wieder zu Kräften kommen kann und in denen ganz gezielt auf die jeweilige Situation eingegangen wird. In solchen Kliniken können auch bestimmte Teile eines Chemotherapiezyklus nach Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden. Man erhält dort auch Hilfestellung in Ernährungsfragen und bei der Bewältigung psychischer oder sozialer Probleme.

(red)


Quellen:

[1] Leitlinienprogramm Onkologie: S3-Leitlinie zum exokrinen
Pankreaskarzinom, Langversion, Version 1.0 – Oktober 2013. Online verfügbar unter http://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/tx_sbdownloader/LL_Pankreas_OL_Langversion.pdf
[2] Voigtländer, T.; Lanisch, T.; Grenacher, L.; Mayerle, J.; Diagnostik bei Pankreas- und Cholangiokarzinomen; Der Onkologe, Springer Medizin 2015, DOI:10.1007/s00761-015-2928-y
[3] Leitlinienprogramm Onkologie: Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse. Ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten. 2. Auflage, Dezember 2014. Online verfügbar unter
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Leitlinien/PLL_Bauchspeicheldruese_WEB.pdf

Fachliche Beratung
Prof. Hohenberger
Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 07.03.2017

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Zuletzt aufgerufen am: 28.03.2024 13:07