Speiseröhrenkrebs, Ösophaguskarzinom

Speiseröhre im Halsbereich, Quelle: © Sebastian Kaulitzki - fotolia.com
Quelle: © Sebastian Kaulitzki - fotolia.com

Speiseröhrenkrebs – in der Fachsprache als Ösophaguskarzinom bezeichnet – kann überall in der Speiseröhre auftreten. Auch Karzinome, die am Übergang von der Speiseröhre in den Magen auftreten, werden als Speiseröhrenkrebs bezeichnet. Je nachdem, in welchem Gewebe der Tumor seinen Ursprung nimmt, werden zwei Hauptformen von Speiseröhrenkrebs unterschieden: die Plattenepithelkarzinome und die Adenokarzinome.

So genannte Plattenepithelkarzinome entwickeln sich in der oberen Schicht der Speiseröhrenschleimhaut, die auch als Plattenepithel bezeichnet wird. Sie machen weniger als die Hälfte aller Tumoren der Speiseröhre aus und können entlang der gesamten Speiseröhre, auch im Halsbereich, auftreten. Meist liegen Plattenepithelkarzinome im oberen und mittleren Drittel der Speiseröhre.

Die von drüsigen Schleimhautzellen herrührenden Adenokarzinome sind vor allem im unteren Drittel der Speiseröhre und im Übergang zum Magen zu finden. Adenokarzinome im unteren Ösophagus und im Mageneingang (sog. Kardiakarzinome) werden heute als Adenokarzinome des ösophago-gastralen Übergangs (abgekürzt AEG) bezeichnet und nach Siewert (Typ I bis III) eingeteilt. Auch diese Tumoren werden zu den Ösophaguskarzinomen gerechnet und als solche klassifiziert.

Häufigkeit

Speiseröhrenkrebs ist in Deutschland eine relativ seltene Tumorerkrankung. Pro Jahr erkranken etwa 6.100 Männer und 1.800 Frauen daran. Das entspricht einem Anteil von drei Prozent aller bösartigen Tumorerkrankungen bei Männern und etwa einem Prozent bei Frauen. Zum Vergleich: An Brustkrebs erkranken allein in Deutschland jährlich mehr als 70.800 Frauen, an Dickdarmkrebs jeweils rund 34.100 Männer und 28.400 Frauen.

Das Durchschnittsalter der Erkrankten beträgt bei Männern 67 Jahre und bei Frauen 71 Jahre.

Krebserkrankungen der Speiseröhre werden oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Die Heilungsaussichten sind dann ungünstig. Nach Angaben des Robert-Koch Instituts verstarben 2016 in Deutschland 4.434 Männer und 1.245 Frauen an Speiseröhrenkrebs.

 

(red)

Literatur:
R. Hofheinz, S. Frick, J. Claßen: Ösophaguskarzinom, in: W. Dornoff, F.-G. Hagemann, J. Preiß, A. Schmieder (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2010: Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2010/2011, Zuckschwerdt Verlag 2010, S. 204-207

www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Todesursachen

www.krebsdaten.de/Krebs

 

Prof. Michael Stahl Klinik Essen
Quelle: © Michael Stahl, Kliniken Essen-Mitte

Fachliche Beratung

Prof. Dr. Michael Stahl
Klinik für intern. Onkologie und Hämatologie Kliniken Essen-Mitte

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 04.12.2020

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