Patienten mit Kopf-Halstumoren immer älter

Nachricht vom 10.01.2024

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Das Durchschnittsalter bei der Erstdiagnose von Kopf-Halstumoren ist gestiegen. Dies beeinflusst auch die Prognose bei der Erkrankung.

In Deutschland ist das Durchschnittsalter von Patienten mit Krebserkrankungen im Kopf-Halsbereich in den letzten beiden Jahrzehnten signifikant angestiegen. In einer Studie mit Daten des Zentrums für Krebsregister und des Statistischen Bundesamtes zeigte sich, dass das Lebensalter und das Geschlecht die Prognose bei Kopf-Halstumoren wesentlich beeinflussen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift Cancer Medicine publiziert.

Die Forscher stützten sich auf die Daten von mehr als 200.000 Patienten mit bösartigen Kopf-Halstumoren, die zwischen 2002 und 2017 diagnostiziert worden waren. Das Durchschnittsalter bei der Erstdiagnose lag über den gesamten Zeitraum bei rund 63 Jahren. Es waren rund dreieinhalb Mal so viele Männer betroffen wie Frauen. Am häufigsten wurden Mundrachenkrebs und Kehlkopfkrebs diagnostiziert. In 55% der Fälle hatte sich der Krebs noch nicht mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet.

Im Untersuchungszeitraum stieg das Durchschnittsalter schneller als in der Allgemeinbevölkerung an. Als Risikofaktoren für eine ungünstige Prognose stellten sich ein höheres Lebensalter und männliches Geschlecht heraus. Bei den jüngeren Patienten unter 70 Jahren verbesserten sich die Überlebensaussichten im Laufe der Jahre, bei den älteren Patienten über 70 Jahren jedoch nicht. Generell hatten ältere Patienten schlechtere Überlebensaussichten als jüngere.

Die Forscher stellten zudem noch immer bestehende Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland fest: In Ostdeutschland waren die Gesamtüberlebensraten schlechter als in Westdeutschland, was vermutlich unter anderem auf einen höheren Männeranteil und ein fortgeschritteneres Stadium bei der Erstdiagnose zurückgeht.

Als Möglichkeiten, die Prognose bei Kopf-Halstumoren zu verbessern, schlagen die Studienautoren die weitere Unterstützung gut vernetzter Kopf-Hals-Krebszentren vor. Dies könne den Zugang zu einer spezialisierten Versorgung verbessern, die sich nach den jeweils aktuellen Leitlinien richtet.

 

Quelle:

Vahl JM et al. Regional outcome disparities in German head and neck cancer patients: Shorter survival in Eastern Germany. Cancer Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 1. Dezember 2023, DOI: 10.1002/cam4.6690

 

(kvk)

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