Metabolisches Syndrom – ein Risikofaktor für Krebs

Nachricht vom 17.04.2024

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Offenbar verstärkt sich der Zusammenhang, wenn anhaltende Entzündungen vorliegen.

Schon seit längerem wird vermutet, dass das metabolische Syndrom ein Risikofaktor für bestimmte Krebserkrankungen ist. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, es wird angenommen, dass chronische Entzündungen, Hormonveränderungen und Insulinresistenz eine Rolle spielen. In einer Studie wurde der Zusammenhang zwischen metabolischem Syndrom und der Krebsentstehung genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse der Untersuchung erschienen in der Fachzeitschrift Cancer.

Die Forschergruppe analysierte die Daten von 44.115 Menschen, davon drei Viertel Männer und ein Viertel Frauen, deren körperlicher Zustand über fast zehn Jahre beobachtet wurde. Im Durchschnitt waren die Personen 50 Jahre alt. Sie wurden in Abständen untersucht und zu Erkrankungen in der Familie, ihrer eigenen Krankengeschichte und ihrem Lebensstil befragt. Dabei wurden auch Parameter wie das Körpergewicht, der Blutzucker, die Blutfettwerte und der Blutdruck ermittelt. Sie sind beim metabolischen Syndrom krankhaft verändert, sodass sich ein Zusammentreffen von starkem Übergewicht, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie (erhöhten Blutfettwerten) und Bluthochdruck ergeben. 

Langfristig erhöhte Werte mit metabolischem Syndrom waren mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten verbunden: Brustkrebs, Gebärmutterkörperkrebs, Nierenkrebs, Darmkrebs und Leberkrebs traten bei anhaltendem metabolischem Syndrom häufiger auf. Vor allem in Verbindung mit chronischen Entzündungen war das Krebsrisiko bei Personen mit metabolischem Syndrom erhöht. 

Die Forschergruppe schloss aus ihren Beobachtungen, dass eine konsequente Behandlung des metabolischen Syndroms das Krebsrisiko der Betroffenen womöglich mindern könne.

 

Quelle:

Deng Li et al. The association of metabolic syndrome scores trajectorypatterns with risk of all cancer types. Cancer 2024;DOI: 10.1002/cncr.35235

 

(KvK)

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