Immuntherapie vor der Operation bei Kopf-Halstumoren

Nachricht vom 09.10.2023

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Es sind dadurch keine zusätzlichen Komplikationen bei oder nach der Operation zu befürchten.

Bei bösartigen Kopf-Halstumoren kann eine Immuntherapie mit sogenannten Checkpointblockern für viele Patienten Überlebensvorteile bringen. Doch wirkt sich die Therapie, wenn sie vor einer Operation durchgeführt wird, womöglich negativ auf deren Ausgang aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer rückblickenden Auswertung von Daten, das beruhigende Ergebnis wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlicht.

In der Studie wurden die Daten von 463 Patienten analysiert, die an einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich erkrankt waren und operiert werden sollten. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 63 Jahren. Etwas weniger als ein Fünftel von ihnen erhielten vor der geplanten Operation eine unterstützende, sogenannte neoadjuvante Immuntherapie, die übrigen nicht. 

Die zusätzliche Immuntherapie erhöhte nicht das Risiko für allgemeine gesundheitliche oder speziell chirurgische Komplikationen während des Eingriffs oder danach – in beiden Gruppen gab es eine ähnliche Zahl solcher Komplikationen. Hingegen stellte sich zum Beispiel ein erhöhtes Lebensalter als ein Risikofaktor für Komplikationen bei oder nach der Operation heraus. 

Es sei also nach Ansicht der Studienautoren sicher, bei Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Halsbereich vor einer geplanten Operation noch eine neoadjuvante Therapie mit Immuncheckpointhemmern durchzuführen. Das Risiko für Komplikationen während oder nach dem chirurgischen Eingriff steige dadurch nicht.

 

Quelle:

Philips R et al. Effect of preoperative programmed death‐1 or programmed death ligand‐1 immune check point inhibition on complications after surgery for primary head and neck cancer. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 3. Oktober 2023, DOI: 10.1002/cncr.35045

 

(kvk)

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