Beim Synovialsarkom wenn möglich operieren

Nachricht vom 05.04.2024

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In einer Untersuchung bestätigte sich die Bedeutung der Operation bei diesen Tumoren.

Weichteilsarkome sind selten – und ihre Untertypen noch einmal mehr, darunter auch das sogenannte Synovialsarkom. In einer Studie wurde anhand von Patientendaten in Polen zusammengetragen, welche derzeitigen Therapiestrategien bei diesem Tumor besonders wirksam sind. Die Operation trägt für eine Heilung nach wie vor die größte Bedeutung, so das Fazit der Studie, die auf dem diesjährigen ESMO Sarcoma & Rare Cancers vorgestellt wurde.

Beim Synovialsarkom handelt es sich um einen aggressiv wachsenden Weichteiltumor, der sieben bis acht Prozent aller Sarkome ausmacht. Ein Drittel dieser Tumoren betrifft Kinder und Jugendliche. Vermutlich entsteht das Synovialsarkom aus bestimmten Stammzellen, die sich in Bindegewebszellen weiterentwickeln können. Es zeigt sich meist als eine tief im Gewebe liegende, schmerzlose, langsam wachsende Masse, am häufigsten an den Armen oder Beinen. In der Analyse wurden rückblickend die Daten von 134 Personen, davon knapp die Hälfte Frauen, ausgewertet, die in den Jahren 2000 bis 2021 erhoben worden waren. 

Die Hälfte der Patientinnen und Patienten waren 41 Jahre oder älter. 88 Prozent unterzogen sich einer Operation, 85 Prozent erhielten vor und/oder nach dem Eingriff eine Chemotherapie. Bei einem Drittel der Patientinnen und Patienten lagen bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose Metastasen in Organen vor. 

Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, war bei den Patientinnen und Patienten, die nach der Diagnose sofort operiert wurden, besser als bei denjenigen, bei denen in der Ersttherapie darauf verzichtet wurde. In der Chemotherapie erzielten zwei Regime gleichermaßen gute Wirkung. Unterschiede zeigten sich nur, wenn zuvor nicht operiert worden war – in diesem Falle schnitt ein Wirkstoff aus der Gruppe der Alkylanzien besser ab. In den späteren Therapielinien, wenn also die Tumoren wiederkehrten bzw. voranschritten und weitere Behandlung erforderlich war, erwies sich ein Multikinasehemmer als effektivster Wirkstoff, um den Krankheitsprozess zu stoppen.

Die Bedeutung der Operation als einer lokalen Therapie auch bei fortgeschrittenen Synovialsarkomen habe sich in dieser Datenanalyse bestätigt, so das Fazit. In späteren Therapielinien sei die Wirksamkeit der derzeit zur Verfügung stehenden Wirkstoffe bei dieser Tumorart begrenzt.

 

Quelle:

Sobczuk P et al. 81P Systemic therapy for advanced synovial sarcoma: Real-world evidence from a reference center. ESMO Open, 2024, 9(2):102470, DOI:https://doi.org/10.1016/j.esmoop.2024.102470

 

(KvK)

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