Zielgerichtet bei Mantelzelllymphom

Nachricht vom 13.05.2024

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Jüngere Patienten profitieren womöglich von einer Intensivierung der Ersttherapie durch Zugabe eines Bruton-Tyrosinkinasehemmer.

Jüngere Personen mit fortgeschrittenem Mantelzelllymphom profitieren davon, wenn in der Ersttherapie der Standardimmunchemotherapie ein Bruton-Tyrosinkinasehemmer hinzugefügt wird. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht wurde.

An der randomisierten Studie TRIANGLE beteiligten sich 870 Personen, davon 662 Männer und 208 Frauen, im Alter von 18 bis 65 Jahren, die an einem Mantelzelllymphom im Stadium II-IV erkrankt waren. Ihr allgemeiner Gesundheitszustand war so, dass sie sich einer autologen Stammzelltransplantation hätten unterziehen können. Dabei werden die körpereigenen Stammzellen entnommen, von kranken Zellen befreit und anschließend zurückgegeben, wobei zuvor eine aggressive Chemotherapie durchgeführt werden muss. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie wurden einer von drei Behandlungsgruppen zugeführt: Chemotherapie plus CD20-Antikörper als Einleitung, gefolgt von autologer Stammzelltransplantation in der Kontrollgruppe, ebendiese Therapie plus ein Bruton-Tyrosinkinasehemmer sowie eine Erhaltungstherapie mit dem Bruton-Tyrosinkinasehemmer nach der Stammzelltransplantation, oder die Chemotherapie mit CD20-Antikörper plus Bruton-Tyrosinkinasehemmer ohne Stammzelltransplantation.

Nach rund zweieinhalb Jahren Beobachtungszeit zeigte sich in der Gruppe, die die Standardbehandlung plus Bruton-Tyrosinkinasehemmer erhalten hatte, im Vergleich zu jenen Patientinnen und Patientinnen, die nur mit dem Standard behandelt worden waren, Vorteile im Überleben ohne Krankheitsversagen. Ein Vergleich der Gruppe, in der auf die Stammzelltransplantation verzichtet wurde, steht noch aus. Sichtbar wurden jedoch bereits erhöhte toxische Effekte der Erhaltungstherapie mit dem Bruton-Tyrosinkinasehemmer nach der Stammzelltransplantation. 

Jüngere Patientinnen und Patienten mit Mantelzelllymphom können womöglich davon profitieren, wenn sie zusätzlich zur Standard-Erstbehandlung einen Bruton-Tyrosinkinasehemmer erhalten. Allerdings ist die Gefahr von Nebenwirkungen erhöht, weshalb ein guter Allgemeinzustand Voraussetzung ist. Ob sich durch den Tyrosinkinasehemmer die Stammzelltransplantation vermeiden lässt, ist noch offen.

 

Quelle:

Dreyling M et al. Ibrutinib combined with immunochemotherapy with or without autologous stem-cell transplantation versus immunochemotherapy and autologous stem-celltransplantation in previously untreated patients with mantle cell lymphoma (TRIANGLE): a three-arm,randomised, open-label, phase 3 superiority trial of the European Mantle Cell Lymphoma Network. Lancet, Onlinevorabveröffentlichung am 2. Mai 2024, https://doi.org/10.1016/S0140-6736(24)00184-3

 

(KvK)

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